Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA)
Umgekehrt blickte man in den USA mit großer Aufmerksamkeit auf die europäische Kunst und ihre neuen Strömungen wie Dadaismus, Futurismus oder Konstruktivismus. Von diesen erfuhr das amerikanische Publikum unter anderem durch Magazine wie The Little Review oder Ausstellungen der Künstler*innengruppe Société Anonyme, Inc.
Indem Künstler*innen auch Zeitschriften, Bücher und Plakate gestalteten, konnten ihre Motive und Themen in Form von Reproduktionen international zirkulieren. Ein Beispiel dafür sind Charlie-Chaplin-Darstellungen von Fernand Léger, die erstmals in dem Buch Die Chapliniade von Ivan Goll auftauchten, das 1920 in Dresden herausgegeben wurde.
Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona widmet dem transatlantischen Austausch zwischen der europäischen Avantgarde und der US-amerikanischen Populärkultur eine umfassende Schau. Moderne Zeiten beleuchtet die Faszination für den amerikanischen Lebensstil, etwa anhand von Phänomenen wie Jazz und Hollywood, zeigt aber auch kritische Stimmen an kapitalistischen Produktionsformen, wie dem Taylorismus und dem Fordismus.