Buchcover mit Charlie Chaplin als Zeichnung
© Egidio Marzona, Berlin

Moderne Zeiten

Parallel zu den Avantgarde-Bewegungen im Europa der 1920er-Jahre, entwickelte sich in den Vereinigten Staaten ein beispielloser wirtschaftlicher Wohlstand. In Europa stand „Amerika“ damals als kulturelles Konzept für einen urbanen Lebensstil, effiziente Arbeitssysteme und niedrigschwellige Unterhaltung. Das Gütezeichen „Made in America“ durchdrang alle Lebensbereiche und definierte, was es bedeutete, modern zu sein.

  • DATES 11/04/2025—10/08/2025
  • Opening Hours Dienstag to Freitag 15—21 Samstag to Sonntag 11—19
  • Admission Fees regulär 5 €, ermäßigt 4 €, unter 17 free, (Berufs-)Schüler*innen & Studierende free

Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona (ADA)

Umgekehrt blickte man in den USA mit großer Aufmerksamkeit auf die europäische Kunst und ihre neuen Strömungen wie Dadaismus, Futurismus oder Konstruktivismus. Von diesen erfuhr das amerikanische Publikum unter anderem durch Magazine wie The Little Review oder Ausstellungen der Künstler*innengruppe Société Anonyme, Inc.

Indem Künstler*innen auch Zeitschriften, Bücher und Plakate gestalteten, konnten ihre Motive und Themen in Form von Reproduktionen international zirkulieren. Ein Beispiel dafür sind Charlie-Chaplin-Darstellungen von Fernand Léger, die erstmals in dem Buch Die Chapliniade von Ivan Goll auftauchten, das 1920 in Dresden herausgegeben wurde. 

Das Archiv der Avantgarden – Egidio Marzona widmet dem transatlantischen Austausch zwischen der europäischen Avantgarde und der US-amerikanischen Populärkultur eine umfassende Schau. Moderne Zeiten beleuchtet die Faszination für den amerikanischen Lebensstil, etwa anhand von Phänomenen wie Jazz und Hollywood, zeigt aber auch kritische Stimmen an kapitalistischen Produktionsformen, wie dem Taylorismus und dem Fordismus. 

Buchcover mit Charlie Chaplin als Zeichnung
© Egidio Marzona, Berlin
Iwan Goll: Die Chapliniade, Dresden, 1920, illustriert von Leger und H. Blanke

Die Exponate der Ausstellung

Den Zeitgeist der 1920er-Jahre vermittelt die Ausstellung insbesondere anhand von Druckerzeugnissen, Fotografien und Grafiken. Alle Exponate stammen aus der umfangreichen Sammlung des Archivs der Avantgarden – Egidio Marzona, ergänzt um selten gezeigtes Filmmaterial. 

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