Aktionsräume

Der Aktionsraum 1 (München, 1969-70) und die galerie oben (Karl-Marx-Stadt/Chemnitz, 1973-2005) bildeten Schmelztiegel für oppositionelle Kritik und Aktionskunst in Ost und West. 

  • Laufzeit 22.04.2023—27.05.2023
Öffnungszeiten

Mittwoch bis Freitag 15—18 Uhr, Samstag 11—14 Uhr

Der Aktionsraum 1 versamm

Der Aktionsraum 1 versammelte ein Jahr lang Künstler*innen der Arte Povera, der Fluxus-Bewegung und des Wiener Aktionismus, die in einer Fabrikhalle radikale, partizipative und kommunikative Experimente veranstalteten. Die galerie oben etablierte seit 1979 unter der künstlerischen Leitung von Gunar Barthel sogenannte „Mittwochsveranstaltungen“: Jede Woche um 19.30 Uhr organisierten Künstler*innen Aktionen, Lesungen, Konzerte und Vorträge – darunter Lutz Dammbeck, Carlfriedrich Claus und die Gruppe CLARA MOSCH. Beide Orte wurden zu Anlaufpunkten für non-konforme Kunstschaffende, die neue Gesellschaftsvisionen propagierten.

 

Peter Nemetschek, Plakat zur Aktion 'Abreaktionsspiel' von Hermann Nitsch, 1970
© Peter Nemetschek
Peter Nemetschek, Plakat zur Aktion 'Abreaktionsspiel' von Hermann Nitsch, 1970 Papier, grün bedruckt, aufgeklebter s/w-Offsetdruck

galerie oben

Anlässlich des 35. Filmfestes Dresden präsentieren wir in Kooperation mit dem Kunsthaus Raskolnikow die Ausstellung Aktionsräume. Die Ausstellung zeigt Filme und Werke der legendären Münchner Kunstinstitution Aktionsraum 1 aus den Beständen des Archivs der Avantgarden sowie originalgrafische Künstler*innenplakate und Fotografien der in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz ansässigen galerie oben (1973–2005) aus der Sammlung der Galerie Barthel + Tetzner (Berlin) im Dialog.

© Archiv Renate Barthel/Galerie Barthel+Tetzner, Berlin (Foto: Nora Barthel)
Dieter Netzker/Christine Stephan Brosch (ungeklärt): Poster zur Bewerbung des Archiv der Avantgarden, 1979, Papier

Mikhail Gulin - "Ich möchte, dass Sie das wissen"

In einer Intervention zeigt der Künstler Michail Gulin seine Aktion "Ich möchte, dass Sie das wissen". In einer Aktion hielt er drei Tage lang verschiedene Flaggen verkehrtherum vor sich. Er suchte bewusst nicht den Dialog mit Passant*innen, sondern wartete deren Reaktion ab. „Die Flagge ist zum Symbol für die eigene Position und Meinung geworden,“ schreibt Gulin „aber sie werden häufig vorgehalten, um die eigene Gleichgültigkeit zu verstecken. Mit dieser Aktion möchte ich hinter die Flaggen blicken und vielleicht jemanden dazu anregen, sich komplizierter politischer Situationen bewusst zu werden.“ 

Mikhail Gulin, "Ich möchte, dass Sie das wissen", 24.06.2023
© Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Sergey Poteryaev
Mikhail Gulin, "Ich möchte, dass Sie das wissen", 24.06.2023

Bild

Tiny Desk Lectures

Mit der Ausstellung begründen wir auch unsere Veranstaltungsreihe „Tiny Desk Lectures“ – ein diskursives Format, in dem Wissenschaftler*innen, Zeitzeug*innen und Kunstschaffende über ihre Arbeiten mit Bezug zu unserer Sammlung berichten. Im Dialog mit Akteur*innen um die galerie oben und des Aktionsraum 1 sollen die Geschichten der beiden Orte noch einmal genauer beleuchtet werden. Das Format soll in Zukunft begleitend zu unseren Ausstellungen fortgesetzt werden.

Tiny Desk Lectures

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